Viele Nutzer möchten ihre aufgezeichneten Sendungen von der GigaTV-Festplatte sichern oder auf ein neues Gerät übertragen. Dies erweist sich jedoch als äußerst schwierig bis unmöglich. Die Gründe hierfür sind vielfältig und liegen sowohl in technischen Implementierungen als auch in lizenzrechtlichen Rahmenbedingungen begründet.
Der Hauptgrund für die Schwierigkeiten beim Kopieren ist die Verschlüsselung der auf der Festplatte gespeicherten Inhalte. Diese Verschlüsselung ist oft direkt an die Hardware der GigaTV-Box gebunden, mit der die Aufnahme getätigt wurde. Das bedeutet, selbst wenn man die Festplatte ausbaut und an einen Computer anschließt oder in eine andere GigaTV-Box einsetzt, können die verschlüsselten Daten nicht ohne Weiteres entschlüsselt und abgespielt werden.
Zusätzlich zur Verschlüsselung verwenden die GigaTV-Receiver oft ein proprietäres Dateisystem für die Festplatte. Dieses Dateisystem wird von Standard-Betriebssystemen wie Windows oder macOS nicht ohne Weiteres erkannt. Versucht man, eine solche Festplatte an einen PC anzuschließen, wird sie möglicherweise als unformatiertes oder nicht lesbares Laufwerk angezeigt. Die Dateistruktur und die eigentlichen Aufnahmedateien bleiben somit unzugänglich.
Um die Urheberrechte der Sendeanstalten und Inhalteanbieter zu schützen, setzen Anbieter wie Vodafone auf DRM-Systeme. Diese Technologien kontrollieren die Nutzung und Verbreitung digitaler Medien. Aufnahmen, insbesondere von verschlüsselten oder kostenpflichtigen Sendern, unterliegen strengen DRM-Beschränkungen, die ein Kopieren verhindern sollen. Vodafone implementiert diese Kopierschutzmechanismen auch, um zu verhindern, dass Nutzer große Mengen an Inhalten aufnehmen und dann ihr Abonnement kündigen, während sie die Aufnahmen behalten.
Die externe Festplatte der GigaTV Cable Box 2, deren Inhalte stark geschützt sind.
Die Möglichkeiten und Herausforderungen beim Thema Aufnahmesicherung unterscheiden sich je nach verwendetem GigaTV-Modell erheblich.
Die GigaTV 4K Box verfügt typischerweise über eine intern verbaute Festplatte (meist 1 TB). Die GigaTV Cable Box 2 hingegen nutzt eine externe 1-TB-Festplatte, die über ein fest verbundenes USB-Kabel mit der Box verbunden ist. Bei beiden Modellen werden die Aufnahmen lokal auf dieser Festplatte gespeichert. Wie bereits erwähnt, sind diese Aufnahmen stark verschlüsselt und an die jeweilige Box gebunden. Ein direkter Zugriff auf die Dateien durch Anschluss der Festplatte an einen PC ist in der Regel nicht erfolgreich, da das Dateisystem nicht erkannt wird und die Dateien verschlüsselt sind.
Anschlüsse der GigaTV 4K Box, die eine interne Festplatte nutzt.
Bei den neueren Gerätegenerationen wie der GigaTV Home und GigaTV Home Sound Box geht Vodafone einen anderen Weg. Hier werden Aufnahmen primär in der Cloud gespeichert und nicht mehr auf einer lokalen Festplatte im oder am Gerät. Dies bietet den Vorteil, dass Aufnahmen flexibler über verschiedene Geräte (z.B. via GigaTV-App) zugänglich sind und bei einem Hardwaredefekt der Box nicht verloren gehen. Allerdings entfällt hier die Möglichkeit eines physischen Zugriffs auf eine Festplatte gänzlich. Ein "Kopieren" im herkömmlichen Sinne ist hier nicht anwendbar, da die Daten auf den Servern von Vodafone liegen und der Zugriff über die GigaTV-Plattform gesteuert wird. Eine lokale Sicherung oder ein Export der Cloud-Aufnahmen ist ebenfalls nicht vorgesehen.
Die GigaTV Home Box, die primär auf Cloud-Speicher für Aufnahmen setzt.
Obwohl ein direktes Kopieren der digitalen Daten von der Festplatte nicht möglich ist, werden gelegentlich alternative Ansätze diskutiert. Diese sind jedoch meist unpraktikabel, mit erheblichem Qualitätsverlust verbunden oder rechtlich bedenklich.
Wie bereits erläutert, führt dieser Ansatz bei GigaTV-Festplatten aufgrund der Verschlüsselung und des proprietären Dateisystems in der Regel nicht zum Erfolg. Die Festplatte wird entweder gar nicht erkannt oder die darauf befindlichen Daten sind nicht lesbar oder verwertbar.
Eine theoretisch mögliche, aber veraltete Methode ist das Abspielen der Aufnahme auf der GigaTV-Box und das gleichzeitige Aufzeichnen des Signals über einen analogen Ausgang (wie SCART, falls vorhanden) mit einem externen Aufnahmegerät (z.B. DVD-Rekorder oder Festplattenrekorder). Diese Methode hat erhebliche Nachteile:
Die USB-Anschlüsse an den GigaTV-Boxen sind in der Regel für andere Zwecke vorgesehen (z.B. Service-Updates oder den Anschluss der externen Festplatte bei der Cable Box 2). Sie sind nicht dafür konzipiert oder freigeschaltet, um verschlüsselte Aufnahmen auf externe USB-Speichermedien zu exportieren.
Ein häufiges Anliegen ist der Verbleib der Aufnahmen, wenn die GigaTV-Box oder die zugehörige Festplatte (bei Modellen mit externer HDD) ausgetauscht werden muss, beispielsweise aufgrund eines Defekts oder eines Vertragswechsels. Leider ist die Prognose hier meist schlecht:
Es gibt keine offizielle Methode von Vodafone, um Aufnahmen von einer alten Festplatte auf eine neue zu übertragen oder zu sichern, bevor ein Austausch stattfindet.
Das folgende Diagramm veranschaulicht die verschiedenen Faktoren, die das Kopieren von GigaTV-Festplatteninhalten maßgeblich erschweren. Die Werte stellen den geschätzten Einfluss des jeweiligen Faktors auf einer Skala von 1 (gering) bis 10 (sehr hoch) dar, basierend auf den technischen Realitäten und Nutzererfahrungen.
Wie das Diagramm zeigt, tragen mehrere stark wirkende Faktoren dazu bei, dass ein einfaches Kopieren der Aufnahmen nicht möglich ist, wobei die Richtlinien des Anbieters, der DRM-Schutz und die Verschlüsselung die größten Hürden darstellen.
Die folgende Mindmap visualisiert die Zusammenhänge zwischen den verschiedenen GigaTV-Modellen, ihren Speichermethoden und den damit verbundenen Herausforderungen beim Versuch, Aufnahmen zu kopieren oder zu sichern.
Die Mindmap verdeutlicht, dass sowohl die Art des Speichermediums (lokal vs. Cloud) als auch die tiefgreifenden technischen Schutzmechanismen ein Kopieren der GigaTV-Aufnahmen effektiv verhindern.
Die nachfolgende Tabelle fasst die verschiedenen GigaTV-Modelle, ihre typischen Speicherarten und die daraus resultierende (Un-)Möglichkeit des Kopierens von Aufnahmen zusammen.
GigaTV-Modell | Typischer Speichertyp | Primäre(s) Kopierhindernis / Methode | Übertragbarkeit von Aufnahmen durch Nutzer |
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GigaTV 4K Box | Lokale Festplatte (meist 1 TB, intern) | Starke Verschlüsselung, DRM, proprietäres Dateisystem, Hardware-Bindung | Praktisch nicht möglich |
GigaTV Cable Box 2 | Lokale Festplatte (1 TB, extern via USB) | Starke Verschlüsselung, DRM, proprietäres Dateisystem, Hardware-Bindung | Praktisch nicht möglich |
GigaTV Home | Cloud-Speicher (z.B. bis zu 200 Stunden) | Aufnahmen in der Cloud; kein direkter Zugriff auf Dateien für lokale Kopie durch Nutzer | Nicht für lokale Sicherung/Export vorgesehen |
GigaTV Home Sound | Cloud-Speicher | Aufnahmen in der Cloud; kein direkter Zugriff auf Dateien für lokale Kopie durch Nutzer | Nicht für lokale Sicherung/Export vorgesehen |
Diese Tabelle zeigt deutlich, dass unabhängig vom Modell eine vom Nutzer initiierte, direkte Kopie der Aufnahmen auf andere Medien von Vodafone nicht vorgesehen und durch technische Maßnahmen unterbunden wird.