Deine Idee, mit einem Bild von zwei Freunden vor einem Reisebüro einen motivierenden Einstieg zu schaffen, ist hervorragend geeignet. Dieses visuelle Material weckt nicht nur Interesse, sondern führt die Schüler zudem in eine Situation ein, mit der sie sich identifizieren können. Durch die kontrastierende Urlaubsplanung – einer möchte entspannen und der andere möchte die Gegend erkunden – wird sofort das Spannungsfeld dialogischen Sprechens und Argumentierens aufgezeigt.
Der aktuelle Kernlehrplan NRW für Deutsch legt besonderen Wert auf die Bereiche “Sprechen und Zuhören” sowie “Reflexion über Sprache”. Dein Ansatz, die Schüler dazu anzuregen, ihre Argumente zu formulieren und in einem Rollenspiel die unterschiedlichen Perspektiven einzunehmen, entspricht exakt diesen Vorgaben. Dabei werden sowohl die kommunikativen als auch die metasprachlichen Kompetenzen geschult.
Der visuelle Einstieg mit dem Bild von zwei Freunden vor einem Reisebüro ist ein effektiver Aufhänger. Durch die Darstellung unterschiedlicher Reisevorstellungen werden die Schüler sofort aktiv in die Thematik eingebunden. Um diesen Teil noch dynamischer zu gestalten, empfiehlt es sich, eine kurze Vorbesprechung oder ein Brainstorming einzuführen, in dem die SuS spontan ihre eigenen Vorstellungen und bisherigen Reiseerfahrungen äußern.
In dieser Phase sollten die Schüler zunächst zentrale sprachliche Mittel erarbeiten, die für das Argumentieren notwendig sind. Dies umfasst:
Du könntest das Lehrmaterial als Plakat oder interaktive Tafel präsentieren, sodass die SuS die Beispiele notieren und später in Gesprächen verwenden können. Eine strukturierte Tabelle, wie weiter unten dargestellt, kann dabei helfen.
Die Wahl des Omniumkontakts als Kommunikationsform ist gut begründet, da alle Schüler aktiv und simultan in den Diskurs einbezogen werden. Hier gelingt es, das dialogische Element zu stärken und die Kooperationsfähigkeit zu fördern.
Um Alle zu involvieren, empfiehlt sich außerdem eine kurze Gruppenarbeit, in der Partner oder Kleingruppen ihre Dialoge vorbereiten. Anschließend kann je nach Zeitrahmen das Rollenspiel im Plenum oder in mehreren kleineren Runden durchgeführt werden. Du könntest dies folgendermaßen strukturieren:
Stundenphase | Inhalt | Methoden | Ziel |
---|---|---|---|
Einstieg | Bildbetrachtung und Diskussion: Zwei Freunde vor dem Reisebüro | Brainstorming, Plenum | Interesse wecken, Thematik einführen |
Erarbeitung | Sprachliche Mittel (Konjunktiv, Modalverben, Argumentationsstrukturen) | Interaktive Tafel, Gruppenarbeit | Erarbeitung relevanter sprachlicher Strategien |
Anwendung | Rollenspiel im Omniumkontakt | Rollenspiele, Partnerarbeit, Plenumsdiskussion | Praktische Anwendung und Festigung des Gelernten |
Reflexion | Feedback und Diskussion | Gerade Feedbackrunden, Selbst- und Fremdeinschätzung | Reflexion über die eigene Argumentationsweise |
Diese Tabelle bietet einen strukturierten Überblick, der als Orientierungspunkt während der Unterrichtsplanung dient.
Eine optimale Stunde sollte stets auch verschiedene Leistungsniveaus berücksichtigen. Beispielsweise können stärkere SuS dazu angehalten werden, eigene Argumente und sogar Gegenargumente einzubringen. Schwächere SuS können hingegen von vorbereiteten sprachlichen Formulierungen profitieren. Zudem sollte am Ende der Stunde eine strukturelle Reflexion erfolgen. Dabei können die SuS Feedback zu den verwendeten Argumenten und den eingesetzten sprachlichen Mitteln geben. Dies fördert nicht nur das signalgebende Selbstverständnis, sondern unterstützt sie auch in ihrer Entwicklung zu kommunikativen Experten.
Ein weiterer nützlicher Aspekt könnte eine schriftliche Reflexionsphase sein, bei der die Schüler in kurzen Stichpunkten festhalten, welche Argumentationsstrategien sie als besonders effektiv oder verbesserungswürdig empfanden.
Um die Qualität deiner Stunde weiter zu optimieren, empfehlen sich folgende Überarbeitungen:
Die praktische Umsetzung kann weiter optimiert werden, indem du den Unterricht in didaktisch-differenzierte Abschnitte unterteilst:
Beginne mit einem kurzen Brainstorming zur Reiseträume der SuS. Zeige das Bild mit den zwei Freunden vor dem Reisebüro und stelle die Leitfrage: „Wo reisen wir denn jetzt wirklich hin?“ Dadurch werden die Schüler direkt in die Diskussion eingebunden.
Erkläre und notiere zentrale sprachliche Strukturen und Redemittel, die beim Argumentieren Anwendung finden. Dies kann mithilfe einer interaktiven Tafel oder einem vorbereiteten Arbeitsblatt erfolgen.
Teile die Klasse in Kleingruppen auf und lasse sie unterschiedliche Argumentationsrollen übernehmen. Im Rahmen eines Omniumkontakts wird darauf geachtet, dass alle SuS gehört werden und ihre Ansichten einbringen können. Anschließend findet ein klassisches Rollenspiel statt, in dem die SuS ihre erarbeiteten Argumente praktisch anwenden.
Führe eine strukturierte Feedbackrunde durch, in der die Schüler ihre Beobachtungen und Erfahrungen teilen. Ermutige sie, konkrete Beispiele für gelungene Argumentationsstrategien zu benennen und Verbesserungsvorschläge zu machen.
Bitte die Schüler, eine kurze schriftliche Reflexion über ihre Argumentationsweise und den Einsatz der sprachlichen Mittel anzufertigen. Dies stärkt ihr metasprachliches Bewusstsein und dokumentiert ihren Lernfortschritt.
Im Fokus der fachdidaktischen Überlegungen steht, wie Schüler zum dialogischen Sprechen befähigt werden können. Dein Unterrichtsentwurf fördert dies durch:
Die systematische Herangehensweise verstärkt außerdem das Bewusstsein für die Notwendigkeit von Argumentations- und Diskussionskultur in demokratischen Prozessen, wie es auch in den fachdidaktischen Leitfäden thematisiert wird.
Um weiter in die Thematik einzutauchen und deinen Unterrichtsentwurf noch detailreicher zu gestalten, lohnt sich ein Blick in folgende Ressourcen: