Die Kosten und Limits für Bargeldabhebungen können je nach Finanzinstitut, Standort und Kontotyp erheblich variieren. Ob Sie Kunde bei der traditionellen Grossbank UBS, dem Online-Broker Swissquote oder der modernen Banking-App Yuh sind – es ist wichtig, die Gebührenstruktur und die geltenden Abhebegrenzen zu kennen, insbesondere wenn Sie im Ausland unterwegs sind. Dieser Leitfaden bietet Ihnen eine detaillierte Übersicht basierend auf aktuellen Informationen (Stand: Mai 2025).
Wichtige Erkenntnisse auf einen Blick
- Yuh bietet Flexibilität in der Schweiz: Eine kostenlose Bargeldabhebung pro Woche in der Schweiz, danach moderate Gebühren.
- Auslandsgebühren variieren stark: UBS nutzt ein gestaffeltes Modell (teilweise kostenlos in der EU, dann %-Gebühr), Yuh eine feste Gebühr (CHF 4.90), und Swissquote ebenfalls eine feste Gebühr (CHF 1.90 oder höher) pro Abhebung im Ausland.
- Limits sind unterschiedlich klar definiert: Yuh kommuniziert klare Tages- (CHF 1'000) und Monatslimits (CHF 10'000), während die Limits bei UBS und Swissquote stärker vom individuellen Kundenstatus und Kartentyp abhängen und weniger transparent sind.
UBS: Tradition trifft auf variable Gebühren
Gebührenstruktur bei der UBS
Die UBS, eine der führenden Banken der Schweiz, unterscheidet bei den Gebühren stark nach Ort und Art der Abhebung.
Ein UBS Geldautomat in der Schweiz.
Kosten in der Schweiz
- Am Schalter: Für Bargeldbezüge direkt am Bankschalter einer UBS-Filiale fällt eine Gebühr von CHF 2.– pro Transaktion an (gültig für Abhebungen von UBS Privatkonten und Kontokorrent Private).
- Am Geldautomaten (Bancomat):
- Mit einer UBS Debitkarte sind Abhebungen an UBS-eigenen Geldautomaten in der Regel kostenlos, sofern im Kontopaket enthalten. An Fremdautomaten können je nach Paket Gebühren anfallen (manche Pakete wie "UBS me" inkludieren eine gewisse Anzahl kostenloser Fremdabhebungen pro Monat).
- Mit einer UBS Kreditkarte oder Prepaidkarte kostet der Bargeldbezug am Automaten 4% des Betrags, mindestens jedoch CHF 10.–. Diese Gebühr gilt auch für Lotto-, Wett- und Casinoumsätze, die als Bargeldbezug behandelt werden.
- Vom Sparkonto: Zahlungsaufträge oder Abhebungen direkt vom Sparkonto können zusätzliche Gebühren verursachen (historisch CHF 5.– pro Auftrag), da diese Konten primär zum Sparen gedacht sind.
- Münzeinzahlungen: Die Möglichkeit zur kostenlosen Münzeinzahlung an Automaten wurde abgeschafft; dies kostet nun mindestens CHF 15.– und dauert mehrere Tage.
Kosten in der EU
- Mit der UBS Debitkarte sind im Rahmen bestimmter Kontopakete bis zu zwei Abhebungen von je maximal 200 EUR pro Monat kostenlos.
- Für jede weitere Abhebung fällt eine Gebühr von 0,50 EUR plus 1,75% des abgehobenen Betrags an.
- Zusätzlich können Währungsumrechnungsgebühren (Wechselkursaufschläge) anfallen.
Kosten in Drittländern (ausserhalb der EU)
- Die Gebührenstruktur ähnelt oft der in der EU: 0,50 EUR + 1,75% des Betrags pro Abhebung mit der Debitkarte können anfallen, zuzüglich Wechselkursaufschlägen.
- Bei Abhebungen mit UBS Kredit- oder Prepaidkarten gilt weiterhin die Gebühr von 4%, mindestens CHF 10.–.
- Fremdbankgebühren am Automaten können zusätzlich anfallen.
Abhebelimits bei der UBS
Die spezifischen täglichen, wöchentlichen oder monatlichen Abhebelimits bei der UBS sind nicht pauschal festgelegt und hängen stark vom individuellen Kundenprofil, dem gewählten Kontopaket und dem Kartentyp (Debit, Kredit, Gold, Platinum etc.) ab.
- Tageslimits: Liegen typischerweise im vierstelligen Bereich (z.B. CHF 1'000 bis CHF 5'000 oder EUR-Äquivalent), können aber variieren.
- Wochen-/Monatslimits: Werden in den vorliegenden Quellen nicht explizit genannt. Die kostenlosen Abhebungen in der EU (2x pro Monat) deuten auf eine monatliche Betrachtung hin.
- Anpassung: Kunden können in der Regel bei der Bank eine Anpassung ihrer individuellen Limits beantragen.
Für genaue Informationen zu Ihren persönlichen Limits konsultieren Sie bitte Ihr E-Banking oder kontaktieren Sie die UBS direkt.
Swissquote: Der Online-Broker mit Fokus auf Überweisungen
Gebührenstruktur bei Swissquote
Swissquote, bekannt als Online-Trading-Plattform und Bank, bietet ebenfalls Debitkarten für Zahlungen und Bargeldbezüge an. Die Gebühren sind hier tendenziell einfacher strukturiert, aber nicht unbedingt günstiger für häufige Bargeldnutzer.
Kosten in der Schweiz
- Mit der Swissquote Debitkarte (insbesondere beim Light-Konto) ist keine kostenlose Bargeldabhebung vorgesehen.
- Pro Abhebung an einem Geldautomaten wird eine Gebühr von CHF 1.90 berechnet.
Kosten in der EU und in Drittländern
- Für Bargeldabhebungen im Ausland (EU und Drittländer) fällt ebenfalls eine Gebühr an. Die Quellen nennen hier unterschiedliche Beträge:
- Oft wird eine Gebühr von CHF 1.90 pro Abhebung genannt, analog zur Schweiz.
- Andere Quellen erwähnen eine Grundgebühr von bis zu 10 USD pro Abhebung, insbesondere bei internationalen Transaktionen oder wenn die Abhebung nicht in der Hauptwährung des Kontos erfolgt.
- Zusätzlich zu den Swissquote-Gebühren können Währungsumrechnungsgebühren (Wechselkursaufschläge) und Fremdgebühren des Automatenbetreibers anfallen.
- Trading Credits: Eine Besonderheit ist, dass Nutzer der Swissquote Debitkarte durch deren Einsatz Trading Credits sammeln können, die Handelsgebühren reduzieren.
Hinweis: Swissquote fokussiert sich stark auf digitale Transaktionen und Banküberweisungen für Geldtransfers. Bargeldabhebungen per Karte sind möglich, aber durchgehend gebührenpflichtig.
Abhebelimits bei Swissquote
Swissquote kommuniziert keine festen, allgemeingültigen Abhebelimits für alle Kunden. Die Limits können je nach Kontotyp und individueller Vereinbarung variieren.
- Tageslimits: Oft wird ein übliches Tageslimit für Debitkarten-Abhebungen von rund CHF 1'000 (oder Währungsäquivalent) angenommen, dies ist jedoch nicht offiziell bestätigt.
- Wochen-/Monatslimits: Keine spezifischen Informationen in den Quellen verfügbar.
- Primäre Methode: Für grössere Beträge ist die bevorzugte Methode bei Swissquote die Banküberweisung, die in der Regel höhere oder keine Limits hat (ausser regulatorische).
Auch hier gilt: Für genaue Informationen zu den Limits sollten Kunden ihre Vertragsunterlagen prüfen oder Swissquote direkt kontaktieren.
Yuh: Die digitale Lösung mit klaren Regeln
Gebührenstruktur bei Yuh
Yuh, eine digitale Banking-App (ein Joint Venture von PostFinance und Swissquote), positioniert sich mit einer transparenten und oft günstigen Gebührenstruktur, insbesondere für den Heimmarkt.
Kosten in der Schweiz
- Eine Bargeldabhebung pro Woche an einem beliebigen Geldautomaten in der Schweiz ist kostenlos.
- Jede weitere Abhebung innerhalb derselben Woche kostet CHF 1.90.
Kosten in der EU und in Drittländern
- Für Bargeldabhebungen im Ausland (sowohl EU als auch Drittländer) erhebt Yuh eine pauschale Gebühr von CHF 4.90 pro Transaktion.
- Zusätzlich können Währungsumrechnungsgebühren anfallen. Yuh ist bekannt für relativ faire Wechselkurse, aber ein Aufschlag ist üblich.
- Fremdgebühren des Automatenbetreibers können auch hier hinzukommen.
Abhebelimits bei Yuh
Yuh ist sehr transparent bezüglich der Abhebelimits:
- Tageslimit: Maximal CHF 1'000 pro Tag.
- Monatslimit: Maximal CHF 10'000 pro Monat.
- Wochenlimit: Kein spezifisches wöchentliches Limit genannt, aber die kostenlose Abhebung ist auf eine pro Woche beschränkt.
Diese Limits gelten für Bargeldabhebungen mit der Yuh Debitkarte weltweit.
Vergleichstabelle: Kosten und Limits im Überblick
Direkter Vergleich von UBS, Swissquote und Yuh
Die folgende Tabelle fasst die wichtigsten Gebühren und Limits für Bargeldabhebungen zusammen. Beachten Sie, dass es sich um Standardkonditionen handelt und individuelle Abweichungen möglich sind.
Anbieter |
Gebühr Schweiz (ATM) |
Gebühr EU (ATM) |
Gebühr Drittland (ATM) |
Tageslimit (ca.) |
Monatslimit (ca.) |
UBS |
Meist kostenlos (eigene ATMs, je nach Paket), CHF 2.- (Schalter), 4% min. CHF 10.- (Kreditkarte) |
2x 200 EUR/Monat kostenlos, dann 0.5 EUR + 1.75% (Debitkarte) |
Ähnlich EU (Debitkarte), 4% min. CHF 10.- (Kreditkarte) |
Variabel (z.B. CHF 1k-5k) |
Kunden-/Paketabhängig |
Swissquote |
CHF 1.90 (Debitkarte) |
CHF 1.90 oder bis zu 10 USD + FX (Debitkarte) |
CHF 1.90 oder bis zu 10 USD + FX + Fremdgebühren (Debitkarte) |
~ CHF 1'000 (nicht offiziell) |
Nicht spezifiziert |
Yuh |
1x pro Woche kostenlos, dann CHF 1.90 (Debitkarte) |
CHF 4.90 + FX (Debitkarte) |
CHF 4.90 + FX (Debitkarte) |
CHF 1'000 |
CHF 10'000 |
FX = Fremdwährungs-/Wechselkursgebühren können zusätzlich anfallen. Fremdgebühren von Automatenbetreibern sind nicht enthalten.
Visueller Vergleich der Anbieter
Stärken und Schwächen im Radar-Diagramm
Dieses Diagramm bietet eine visuelle Einschätzung der drei Anbieter basierend auf verschiedenen Kriterien im Zusammenhang mit Bargeldabhebungen. Die Bewertung erfolgt auf einer Skala von 1 (schwach) bis 10 (stark), basierend auf den gesammelten Informationen. Ein höherer Wert bei "Kosten" bedeutet niedrigere Gebühren.
Faktoren für Kosten & Limits: Eine Übersicht
Mindmap der Einflussgrössen
Die Kosten und Limits für Bargeldabhebungen werden von mehreren Faktoren beeinflusst. Diese Mindmap visualisiert die wichtigsten Zusammenhänge:
mindmap
root["Bargeldabhebung
Kosten & Limits"]
id1["Bank / Anbieter"]
id1a["UBS"]
id1a1["Traditionelle Bank
Variable Gebühren
Paketabhängig"]
id1b["Swissquote"]
id1b1["Online Broker
Feste Gebühren (oft)
Fokus digital"]
id1c["Yuh"]
id1c1["Banking App
Transparente Gebühren
Klare Limits"]
id2["Ort der Abhebung"]
id2a["Schweiz (Inland)"]
id2a1["Günstiger
Teils kostenlos"]
id2b["EU-Raum"]
id2b1["Moderate Gebühren
Spezielle Regeln (UBS)"]
id2c["Drittland (Weltweit)"]
id2c1["Höchste Gebühren
Wechselkursaufschläge"]
id3["Art der Transaktion/Karte"]
id3a["Debitkarte"]
id3a1["Standard für ATM
Geringere Gebühren als Kreditkarte"]
id3b["Kreditkarte"]
id3b1["Hohe Gebühren (4% / min. CHF 10 bei UBS)
Gilt als Barvorschuss"]
id3c["Schalterbezug"]
id3c1["Zusatzgebühr (z.B. CHF 2 bei UBS)"]
id4["Abhebelimits"]
id4a["Tageslimit"]
id4a1["Sicherheitsmerkmal
Variabel (Bank/Kunde)"]
id4b["Wochenlimit"]
id4b1["Weniger gebräuchlich
Yuh: 1x gratis/Woche CH"]
id4c["Monatslimit"]
id4c1["Gesamtgrenze
Yuh: CHF 10'000"]
Diese Faktoren interagieren miteinander und bestimmen die letztendlichen Kosten und Möglichkeiten für den Bargeldbezug bei den jeweiligen Anbietern.
Wichtige Zusatzinformationen
Was Sie sonst noch beachten sollten
Fremdgebühren an Geldautomaten
Unabhängig von den Gebühren Ihrer eigenen Bank können Betreiber von Geldautomaten (insbesondere im Ausland oder private Anbieter) eigene Gebühren für die Nutzung erheben. Diese "Fremdgebühren" werden oft direkt am Automaten angezeigt und zusätzlich zum Abhebungsbetrag belastet. Weder UBS, Swissquote noch Yuh erstatten diese Gebühren in der Regel.
Wechselkursaufschläge
Bei Abhebungen in Fremdwährungen (EUR im Ausland, USD etc.) kommt zum eigentlichen Wechselkurs oft ein Aufschlag hinzu. Dieser Aufschlag ist eine versteckte Gebühr, die den Betrag, der Ihrem Konto in CHF belastet wird, erhöht. Die Höhe des Aufschlags variiert je nach Bank und Karte.
Vorsicht bei der Währungsumrechnung direkt am Automaten – oft ist der Kurs ungünstiger.
Kreditkarten vs. Debitkarten
Bargeldabhebungen mit Kreditkarten sind fast immer deutlich teurer als mit Debitkarten. Sie gelten als "Barvorschuss" (cash advance), auf den nicht nur hohe Gebühren (z.B. 4%, min. CHF 10 bei UBS), sondern oft auch sofort Zinsen anfallen.
Keine generelle Abhebegebühr ab 2025
Entgegen anderslautender Gerüchte ist keine generelle, pauschale Gebühr für alle Bargeldabhebungen in Deutschland oder der Schweiz ab 2025 geplant. Verbraucherzentralen und Bankenverbände haben dies klargestellt. Gebühren bleiben instituts- und situationsabhängig.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Antworten auf Ihre Fragen
Sind Abhebungen am Geldautomaten der eigenen Bank immer kostenlos?
Nicht unbedingt. Während Abhebungen an den bankeigenen Automaten mit der Debitkarte oft kostenlos sind, hängt dies vom spezifischen Kontopaket ab. Manche Basis- oder Online-Konten können auch hierfür Gebühren vorsehen oder eine begrenzte Anzahl kostenloser Abhebungen pro Monat beinhalten (wie bei einigen UBS-Paketen). Prüfen Sie die Konditionen Ihres Kontos.
Was genau sind Währungsumrechnungsgebühren (Wechselkursaufschläge)?
Wenn Sie im Ausland Geld in einer Fremdwährung abheben (z.B. Euro), rechnet Ihre Bank den Betrag in Ihre Heimatwährung (CHF) um. Dabei verwendet sie einen eigenen Wechselkurs, der in der Regel vom offiziellen Interbankenkurs abweicht. Die Differenz (der Aufschlag) ist eine Gebühr, die oft als Prozentsatz des umgerechneten Betrags berechnet wird. Sie ist nicht immer explizit ausgewiesen.
Kann ich meine Abhebelimits erhöhen?
Ja, in vielen Fällen ist das möglich. Die Standardlimits dienen oft der Sicherheit. Wenn Sie vorübergehend oder dauerhaft höhere Beträge abheben müssen, können Sie bei Ihrer Bank (UBS, Swissquote, Yuh) eine Erhöhung beantragen. Dies geschieht meist über das Online-Banking, die App oder durch direkten Kontakt mit dem Kundenservice. Die Bank prüft dann Ihren Antrag.
Warum sind Bargeldabhebungen mit der Kreditkarte so teuer?
Bargeldabhebungen mit Kreditkarten werden von den Banken als "Barvorschuss" (Cash Advance) betrachtet, ähnlich einem kurzfristigen Kredit. Darauf erheben sie hohe Gebühren (oft ein Prozentsatz des Betrags mit einer Mindestgebühr, z.B. 4% / min. CHF 10 bei UBS). Zusätzlich fallen auf den abgehobenen Betrag in der Regel ab dem Tag der Abhebung Zinsen an, anders als bei Einkäufen, wo es oft eine zinsfreie Periode bis zur Rechnung gibt. Daher sollten Kreditkarten für Bargeldbezüge nur im Notfall genutzt werden.
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